Das Gebäude, in dem sich seit 1963 das einzige Weißgerbermuseum Europas befindet, wurde 1753 als Gerberei erbaut. Noch bis 1947 stellte man hier Leder her.

Die Dauerausstellung des Weißgerbermuseums beschäftigt sich mit vielen interessanten Aspekten der allgemeinen und regionalen Entwicklung des Gerberhandwerks und der Lederindustrie.

In den altersgerechten Museumsführungen werden durch die Vorführung von historischen Gerberwerkzeugen und funktionstüchtigen Gerbereimaschinen alle Arbeitsschritte gezeigt, die erforderlich waren, um aus einer Rohhaut ein Leder herstellen zu können. Darüber hinaus erfolgt eine anschauliche Vermittlung von Kenntnissen über die Anfänge der Lederkonservierung (Ur- und Frühgeschichte), das Zunftwesen (Mittelalter), die industrielle Lederproduktion (Neuzeit) und die gegenwärtige Lage des Gerberhandwerks (Neueste Zeit).

Neben zahlreichen exotischen Ledern und Fellen aus aller Welt kann man in der Exposition auch viele nützliche Lederprodukte bestaunen
und erfährt dadurch, wie wichtig das Leder für die Bewältigung des Lebensalltags der Menschen war und ist. In der Schuhmacher- und Sattlerschauwerkstatt werden, um diesen Sachverhalt noch besser zu veranschaulichen, zwei wichtige heute kaum noch existente lederverarbeitende Gewerke vorgestellt.

In der technischen Ausstellung des Weißgerbermuseums werden folgende Maschinen vorgeführt: Gerbfaß, Haspel, Entfleischmaschine,
Plattiermaschiene, Spaltmaschine, Streckmaschine, Kurbelwalke, Stollmaschine, Bügelpresse, Falzmaschine, Schleifmaschine, Schleifrad, Glanzstoßmaschine, Stiftmeßmaschine.