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Thomas Hettwer

Mitglied des Stiftungsvorstandes

Erfahrungsbericht

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Sehr geehrte Sparkasse Elbe-Elster,

es kommt mir vor wie gestern, dass ich Deutschland verlassen habe. Die Zeit vergeht so schnell und nun bin ich schon seit sieben Monate in den Vereinigten Staaten. Mittlerweile kann ich Indiana mein zweites zu Hause nennen und schätze jeden Tag den ich hier verbringen darf.

Am 28. Juni bin ich mit Delta Airlines von Frankfurt über Detroit nach Indianapolis geflogen, wo ich aufs herzlichste von  meiner ersten amerikanischen Gastfamilie in Empfang genommen wurde.   

Meine erste Gastfamilie besass ein sehr schönes Haus mit einem großen Pool in dem wir in den Sommermonaten viele Pool Partys gefeiert haben. Außerdem ist war meine Gastfamilie, besonders meine Gastschwester, sehr aktiv in der Marching Band
der Schule und da ich Klavier spiele, dauerte es nicht lange bis auch ich Teil der Band war.

Empfang meiner Gastfamilie

Die Marching Band ist eine Band die aus ungefähr 70-100 Leuten besteht. Ich war Teil des “Front Ensembles” und spielte dort Keyboard. Wir spielten vor jedem Football Home Game und sind Samstags für  verschiedene Wettbewerbe angetreten und haben es sogar bis zu den State Finals geschafft.   

Zusätzlich spiele ich auch Tennis hier. Die eigentliche Saison beginnt erst im März, zurzeit trainieren wir nur. Aber wenn es dann richtig beginnt werden wir zu vielen Wettbewerben im ganzen Staat fahren. Tennis macht wirklich unglaublich viel Spaß, auch wenn es sehr anspruchsvoll ist, da das Mädchen Team meiner Schule  derzeit State Champion ist. 

Ich besuche hier eine amerikanische High School, welche mich immer wieder positiv überrascht. Nicht nur das  Schulsystem ist sehr anders, sondern auch die Lehrer-Schüler Beziehung ist sehr viel familiärer als in Deutschland.

Die Schule beginnt morgens um 8 Uhr und endet gegen 15 Uhr. Ich habe wirklich sehr interessante Fächer wie zum Beispiel Radio & TV, Fitness, Keramik und US-History. In der Schule komme ich allen Fächern recht gut mit und alle Lehrer sind immer sehr verständnisvoll.

Freitags bin ich oft mit Freunden zu den Football Games gefahren um unser Schulteam zu unterstützen.

An den Wochenenden habe ich viel mit meiner Gastfamilie unternommen, wie z.B Minigolf, Escape Rooms, Auto Scooter und Freizeitparks. An mehreren Wochenende war ich auch mit Freunden in einem Camping  Resort und am Abend gab es „Golf Car Paraden“.  

Da alle Amerikaner groß Halloween feiern, sind wir wahrend der “Spooky Season” in sogenannte „Grusel Häuser“ gegangen und ließen uns erschrecken. Außerdem haben wir unser Haus mit Totenköpfen,  Spinnweben und Geister Postern geschmückt - Geschmacksache.

In den Herbstferien habe ich Indiana verlassen und bin nach einer 15 stündigen Autofahrt, in der wir durch einen kleinen Hurrikan fuhren, in Oklahoma angekommen.

Die Temperatur in Oklahoma sind tagsüber ziemlich hoch, aber die Nächte waren sehr kalt.

In Oklahoma sah man weit und breit einzig allein die Weite der Prärie. Kein einziges Haus konnte man mit dem Auge erblicken. Am Horizont konnte man die Gipfel der Wichita Mountains (das älteste Gebirge der USA) erkennen und zwischendurch ein paar freilaufende Büffelherden und Erdmännchen. Dieser Ort ist wahrscheinlich der friedlichste Ort an dem ich je war. Das Leben dort kam mir teilweise sehr unreal vor, die Familie muss sich ihr Essen per Amazon bestellen da es weit und breit keinen Supermarkt gibt.

Nach einigen Wochen in denen es langsam kälter wurde und ich viel Zeit mit Freunden verbracht habe mit Aktivitäten wie Schlittschuhlaufen und dem Besuch von Weihnachtsmärkten, kam dann  Thanksgiving. Die ganze Familie kam zusammen und wir hatten ein typisches Thanksgiving essen. Ich glaube ich habe noch nie so viel an einem Tag gegessen, da ich alles probieren wollte und alles so gut geschmeckt hat.

Ich habe dann schließlich am 1. Dezember meinen ersten Gastfamilienwechsel gehabt, da es bei meiner Organisation üblich ist etwa insgesamt in 3 verschiedenen Familien zu bleiben. Nach einem etwas emotionalen Abschied hatte ich Zeit meine neue Gastfamilie mit ihren 4 Kindern (wobei 2 schon studieren) kennenzulernen.

Mit meinem ersten Gastfamilienwechsel habe ich auch meine Begeisterung für Football entdeckt. Wir haben so gut wie jedes Spiel verfolgt und ich hatte sogar die Chance Indiana's Football Team “The Colts” live zu sehen.

An sich sollte diese Familie nur ein Übergang sein da die eigentliche Gastfamilie zu der ich wechseln sollte einen Krankheitsfall hatte und mich somit erst im Januar aufnehmen konnten. Doch schon nach etwa zwei Wochen hat meine Gastmutter gefragt ob ich nicht länger bleiben wollen würde da sie fand das ein Monat zu wenig Zeit ist. Letztendlich haben wir beschlossen, dass ich den Rest meines Auslandsjahres mit dieser Familie verbringen werde. Mir sind diese Menschen so sehr ans Herz gewachsen und ich fühle mich einfach nur zu Hause hier. Sie in nur einigen Monaten zu verlassene ist jetzt schon ein trauriger Gedanke.

Am ersten Dezember Wochenende bin ich dann mit 40 anderen In- und Outbounds nach Chicago gefahren. Wir haben eine Art Schnitzeljagd  in Gruppen durch Downtown Chicago gemacht und haben Nachts Chicago aus 300 m Höhe sehen können - es war einmalig und unvergesslich.

Dann kam Weihnachten, anfangs hatte ich Bedenken da ich vermehrt gehört habe, dass man besonders an Weihnachten etwas traurig sein kann. Das war bei mir glücklicherweise nicht so, was womöglich daran lag das wir täglich für etwa 7 Tage, mindestens zwei verschiedenen Weihnachtsfeiern hatten, da meine Gastfamilie riesig ist. Besonders Weihnachten hat mich auch noch mehr mit meiner Gastfamilie zusammen wachsen lassen und ich habe viele neue Bräuche und auch sehr sehr viele neue Menschen kennengelernt. Es war eine sehr schöne Zeit.

Kaum war Christmas Day (25. Dezember) und insgesamt der ganze Weihnachtsstress vorbei, habe ich am 26 Indiana verlassen und bin mit der Familie meiner Counselorin nach Atlanta, Georgia gefahren. Für mich war es das erste Mal in den Südstaaten und es war toll. Wir haben so viel unternommen. Wir haben die World of Coke a Cola und ein riesiges  Aquarium besucht, außerdem ein sehr bekanntes Naturkundemuseums, Legoland, ein Atlanta Basketball Game, viele Sehenswürdigkeiten in Atlanta und eine Delphin Show. Es war ein sehr lustiger und abenteuerlicher Trip!

Heute ist New Years Day. Noch ein paar Stunden bis ein neues Jahr beginnt. Es ist unglaublich und unbeschreiblich, ich  habe in diesem Jahr so viel erlebt, dass ich dafür keine Worte habe. Ich kann Ihnen nur so sehr danken, dass Sie das sie  mich bei diesem Abenteuer unterstützen und mir ein Zuhause auf der anderen Seite der Welt gegeben haben.   

Viele Grüße aus den Staaten und nochmal ein herzliches Danke!

 Ihre Florentine Wehner  

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